Jeder der Kinder hat, kennt das. Die Kleinen sind aufgeregt und gespannt, wo der Osterhase in diesem Jahr die Eier und wahrscheinlich sogar das eine oder andere Geschenk versteckt. Jeder, dessen Kinder schon groß sind, erinnert sich mit einem Lächeln auf dem Gesicht an das bunte Treiben. Daran, dass die Kinder an Ostern vor Aufregung grundsätzlich viel zu früh wach wurden, man dann noch im Schlafanzug mit auf Eiersuche gehen musste und die Kinder ewig suchten, weil sie "scheinbar" dauernd Eier übersehen hatten - so war das jedenfalls bei uns. Denn in Wirklichkeit haben wir die von den Kindern gefunden Eier großzügig gesammelt und immer noch mal schnell an anderer Stelle wieder abgelegt, wenn die Kurzen nicht hingesehen haben... 

Aber wie ist das denn nun mit dem Osterhasen? Wer, um alles in der Welt, ist auf solch eine abstruse Idee gekommen? Lindt? Ferrero?

Nein, natürlich ist dieser Brauch viel älter. Hasen sind seit Jahrhunderten Fruchtbarkeitssymbole, weil er und sie die ersten Tiere sind, die im Frühling Nachwuchs bekommen. Hasen galten als Boten der germanischen Frühlings- und Fruchtbarkeitsgöttin Ostara. Damit hat dieser Brauch eigentlich eher einen heidnischen Ursprung, hat sich aber wunderbar über die Christianisierung gerettet. Zur Zeit, als Byzanz als das zweite christliche Zentrum galt (565 bis 1453), war der Hase Symbol für Christus. Ostereier hat er allerdings nicht gebracht. Diesen Siegeszug hat ihm erst die Spielzeug- und Süßwarenindustrie beschert - und da sind wir dann doch wieder bei Lindt und Ferrero...

Und wie ist das mit den Eiern? Das finden Sie im nächsten Beitrag!

Übrigens, die Redewendung "Wer's glaubt wird selig" kommt original aus dem Markusevangelium (16,16): „Und er sprach zu ihnen: Gehet hin in alle Welt und predigt das Evangelium aller Kreatur. Wer da glaubt und getauft wird, der wird selig werden; wer aber nicht glaubt, der wird verdammt werden.“