Dietrich Bonhoeffer
Dietrich Bonhoeffer (1906-1945) lebte mit seiner Familie in der Wangenheimstraße. Einige Kinder der Familie Bonhoeffer wurden in der Grunewaldkirche konfirmiert. Dietrich nahm am Konfirmandenunterricht bei dem damaligen Pfarrer Priebe teil und wurde am 15. März 1921 zusammen mit seiner Zwillingsschwester Sabine in der Grunewaldkirche konfirmiert. Dietrich hatte sich seinen Konfirmandenspruch aus dem Brief des Paulus an die Römer gewählt: „Ich schäme mich des Evangeliums von Christo nicht; denn es ist eine Kraft Gottes, die da selig macht alle, die daran glauben, die Juden vornehmlich und auch die Griechen.“ (Röm. 1, 16).
Als junger Erwachsener leitete Dietrich im damaligen Konfirmandensaal der Kirche verschiedene Jugendgruppen. 1933 verließ er Deutschland aus Enttäuschung über die Unentschiedenheit, mit der auch die Kirchen der antijüdischen Gesetzgebung begegneten und ging als Pfarrer zweier deutscher Gemeinden nach London. 1935 kehrte er nach Deutschland zurück und wurde Leiter des Predigerseminars der ‚Bekennenden Kirche‘ in Finkenwalde. 1936 wurde ihm die Lehrbefugnis entzogen.
Kurz vor Ausbruch des Zweiten Weltkriegs schloss er sich der deutschen Widerstandsbewegung an. 1942 traf er mit Bischof Bell in Schweden zusammen, um ihm die Pläne der deutschen Opposition für den Sturz Hitlers zu unterbreiten und die Alliierten um Unterstützung zu ersuchen. Am 5. März 1943 wurde er verhaftet. Nach zwei Jahren Haft wurde Dietrich Bonhoeffer am 9. April 1945 im Konzentrationslager Flossenbürg (Bayern) ermordet.